An der Pariser Friedenskonferenz 1919, an der Konferenz von San Remo 1920, im Friedensvertrag von Sèvres 1920 und im Vertrag von Lausanne 1923 wurden die für den Nahen Osten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bestimmenden Regelungen getroffen: Frankreich erhielt die Völkerbundsmandate über die Gebiete Syrien und Libanon zugesprochen, Grossbritannien diejenigen über die Gebiete Palästina und Irak.
Bereits kurz vor Beginn der britischen Mandatsherrschaft begann sich in Palästina eine arabisch-palästinensische Nationalbewegung zu etablieren, die sich gegen die jüdische Einwanderung stellte. 1920 kam es erstmals zu blutigen Zusammenstössen, die sich bis Mitte der 1930er Jahre zu einer bürgerkriegsähnlichen Situation ausweitete.
1947 kündete Grossbritannien das Ende seines Mandats über Palästina an und wandte sich zur Regelung der Palästina-Frage an die Vereinten Nationen. Diese arbeiteten in einem speziellen Ausschuss einen Teilungsplan aus. Am 29. November 1947 stimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit einer Zweidrittelmehrheit für den Teilungsplan, der Westpalästina in einen jüdischen und arabischen Staat teilen sollte. Der Plan fand auf jüdischer Seite Zustimmung, auf arabischer Seite jedoch stiess er auf Ablehnung. Einen Tag vor Ablauf des britischen Mandats, am 14. Mai 1948, rief Ben Gurion, Vorsitzender des jüdischen Nationalrats, den Staat Israel aus.
Die Anerkennung durch die Schweiz erfolgte am 25. Januar 1949 de facto und am 18. März 1949 de jure. Die Dokumente beleuchten Aspekte der Diskussionen, die der Anerkennung des neuen Staates vorangingen.
Dokumente
(1) Protokoll der Sitzung des Schweizerischen Bundesrates vom 23. Juli 1948
in: E 2001 (E) 1967/113, Az. B.15.11.Israel.Anerkennung neuer Regierungen und neuer Staaten, 1948-1951, Band 155.
(2) Schreiben Robert Jezler vom 24. Januar 1949 an Bundesrat von Steiger
in: E 2001 (E) 1967/113, Az. B.15.11.Israel.Anerkennung neuer Regierungen und neuer Staaten, 1948-1951, Band 155.
(3) Protokoll der Sitzung des Schweizerischen Bundesrates vom 25. Januar 1949
in: E 1004.1, Band 501.
(4) Notiz M. Fischli vom 28. März 1949
in: E 2001 (E) 1967/113, Az. B.15.11.Israel.Anerkennung neuer Regierungen und neuer Staaten, 1948-1951, Band 155.
(5) Schreiben von Paul Ritter, Schweizerischer Generalkonsul in Tel Aviv, an das Eidgenössische Politische Departement vom 14. August 1949
In: E 2001 (E) 1967/113, Az. B.15.11.Israel.Anerkennung neuer Regierungen und neuer Staaten, 1948-1951, Band 155.
Für weitere Informationen vgl. das vom Schweizerischen Bundesarchiv und dem Historischen Dienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten gemeinsam herausgegebene Inventar: "Schweiz - Naher Osten von der Nachkriegszeit zu den 1990er-Jahren. Archivbestände, parlamentarische Vorstösse, dokumentarische Auswahl und diplomatische Vertretungen", Zürich 2004. Es kann in jeder Buchhandlung bezogen werden.
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